Das Langzeitgedachtnis der Stadtwerke: die Netzdokumentation - kostenfreier Service

Das Langzeitgedächtnis der Stadtwerke Amberg, die Netzdokumentation – sorgt für Sicherheit
– kostenfreier Service für Bauherrn und Bauunternehmer
– Planauskunftspflicht bei Grabungsarbeiten im Netzgebiet für alle größeren Baumaßnahmen

Jeder kennt das Problem – wohin mit den wichtigen Dokumenten die man vielleicht erst in 20 oder 30 Jahren wieder benötigt. Wo lagert man die Dokumente ein – in welcher Form – digital oder noch in Papierform.

Das gesamte Leitungsnetz der Stadtwerke Amberg Strom, Gas, Wasser, Fernwärme und Lichtwellenleiter, umfasst mehrere tausend Kilometer. Die Lebensdauer der verlegten Leitungen beträgt im Normalfall etwa 50 bis 70 Jahre.

Damit die im Erdreich verlegten Leitungen, die im Regelfall zwischen 0,60 m tief bei Stromleitungen oder bis zu 1,70 m tief bei Wasserleitungen verlegt sind, auch nach Jahrzehnten wiedergefunden werden können, ist eine genaue Dokumentation der Leitungen und eine langfristige Archivierung der Unterlagen notwendig. Hierfür gibt es bei der Stadtwerke Amberg Versorgungs GmbH eine eigene Abteilung mit vier Mitarbeitern: Martin Fischer und Artur Marx (Netze: Gas, Wasser, Wärme) sowie Michael Gradl und Dietmar Riedl (Netze Strom). Seit einigen Jahren werden die verlegten Leitungen größtenteils mit modernen GPS-unterstützten Vermessungsgeräten digital bis auf wenige Zentimeter Lagegenauigkeit in der offenen Baugrube vor Ort von den Mitarbeitern der Netzdokumentation eingemessen. Anschließend tragen die Mitarbeiter die Daten im Büro in das digitale geographische Informationssystem der Stadtwerke Amberg auf Basis der amtlichen Flurkarten ein. Alle wichtigen Informationen zur Leitung, wie z. B. Lagekoordinaten, Durchmesser, Material, Verlegetiefe und eine Fotodokumentation während der Bauphase, werden in einer Datenbank eingetragen und dann mit der Leitung verknüpft. Die verlegten Leitungen können dann maßstabsgerecht auf Grundlage der amtlichen Katasterkarten oder der hochauflösenden aktuellen Luftbilder der Stadt Amberg ausgedruckt und an die jeweiligen Nutzer z. B. Tiefbaufirmen oder Planungsbüros weitergegeben werden. Die Stadtwerke Amberg dokumentieren auf diese Weise nicht nur die Hauptleitungen im öffentlichen Raum (z. B. Straßen und Grünflächen, sondern auch die Hausanschlussleitungen, die von den Hauptleitungen abzweigen und dann auf privaten Grund zum Übergabepunkt am Zähler in das Haus verlaufen.

In diesem Zusammenhang werden alle Grundstückseigentümer gebeten, sollten Sie auf Ihrem Grundstück größere Baumaßnahmen wie z. B. Garagen, Wintergärten, Stützmauern und größere Baumpflanzungen planen, weisen Sie bitte Ihr Tiefbauunternehmen darauf hin, dass diese verpflichtet ist, vor den Grabungsarbeiten eine Planauskunft bei den Stadtwerken, Abteilung Netzdokumentation, einzuholen.

Dieser Service der Stadtwerke Amberg ist natürlich für die Bauherren und Bauunternehmer kostenlos.

Durch eine rechtzeitige Planauskunft können eventuelle Beschädigungen an der Hausanschlussleitung und damit eine mögliche Gefährdung von Personen z. B. bei Arbeiten im Bereich von Strom- und Gasleitungen vermieden werden.

Bis zum Jahr 2004 wurden bei den Stadtwerken noch alle Bestandsunterlagen für Strom, Gas, Wasser und Fernwärme in Papierform erstellt. Diese analogen Daten werden in der nächsten Zeit nachdigitalisiert und in das geographische Informationssystem eingearbeitet. Durch eine kontinuierliche Aktualisierung der Datenbanken, zusammen mit den amtlichen Grundstücksplänen, ist gewährleistet, dass auch für die nächsten 100 Jahre alle Leitungen und Kabel im Versorgungsbereich der Stadtwerke Amberg sicher und lagegenau dokumentiert werden und diese somit im Bedarfsfall bei neuen Bauplanungen, Störungen und sonstigen Tiefbaumaßnahmen, ohne Schäden und ohne Gefährdung von Personen freigelegt werden können.

BILD: Stadtwerke Amberg-Betriebsingenieur Dipl.-Ing. (FH) Stefan Prüfling (2. v. r.) und sein einsatzbereites Netzdokumentations-Team Artur Marx, Michael Gradl, Martin Fischer und Dietmar Riedl (v. l. n. r.) mit ihrem modernsten Messequipment.

Bildnachweis: Karoline Gajeck-Scheuck

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