Tag des Wassers – „Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz“

Stadtwerke Amberg pflanzen im Quellschutzwald klimaresistente Bäume

Trinkwasser für Bolivien – Hilfe und Unterstützung aus Amberg

Jährlich am 22. März rufen die Vereinten Nationen zum Weltwassertag auf. Der Tag des Wassers 2022 betont unter dem Motto „Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz“ die besondere Bedeutung des Trinkwassers. Dieser Tag soll das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die wichtige Ressource Wasser schärfen.

„Der Schutz des Trinkwassers ist unverzichtbar. Das Grundwasser ist leider zunehmenden Belastungen ausgesetzt. Es ist immer wieder wichtig den Bürgern*innen aufzuzeigen, wie kostbar das Grundwasser ist und was jeder dafür tun kann, das wertvolle Nass zu schützen. Wir sind gerade dabei einen weiteren Brunnen zu erschließen und somit auch in Zukunft für eine sichere, ausreichende Versorgung im Netzgebiet der Stadtwerke Amberg Versorgungs GmbH zu sorgen.“, sagt dazu Prof. Dr. Stephan Prechtl, Geschäftsführer der Stadtwerke Amberg Versorgungs GmbH.

„Es muss immer wieder investiert werden, so dass die Wasserversorgung gesichert bleibt. Ein wichtiger Teil davon ist der Wald und seine Funktion Trinkwasser zu produzieren und speichern“, erklärt auch Thomas Lotter, Wassermeister in der Wassergewinnung der Stadtwerke Amberg Versorgungs GmbH. Allein im Jahr 2021 haben die Stadtwerke Amberg mehr als 5,9 Millionen € in Instandhaltung, Ausbau und Erneuerung ihrer Wasser-Infrastruktur investiert.

Prof. Dr. Stephan Prechtl, Geschäftsführer der Stadtwerke Amberg Versorgungs GmbH: „Mit Blick auf den Klimawandel werde es zudem immer wichtiger, Ökosysteme zu schützen. Intakte Ökosysteme wirken auf vielfältige Weise den Folgen des Klimawandels entgegen: Sie speichern Kohlenstoff, bieten Lebensräume, wirken auf das globale und lokale Klima ein und sind die Grundlage für Artenvielfalt. In diesem Sinne ist der Schutz der Wasserressourcen ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz und zum Erhalt des unsichtbaren Schatzes „Trinkwasser“.“

Martin Seits, Amtsleiter Forstamt Stadt Amberg: „Die Wälder sind aufgrund der Trockenheit und Extremstürme bereits in die Krise gekommen und daher sind wir bereits seit vielen Jahren aktiv bei der Suche nach der besten Baumauswahl für die Zukunft. Der Wald ist wichtig mit seinem Rohstoff Holz als größter Speicher von CO2 sowie fungiert er als Wassersammler und Wasserspeicher zugleich. Der Wald ist somit ein wichtiges Instrument für den Klimaschutz. Forst und Stadtwerke Amberg sind schon lange Partner und so unterstützen wir auch bei der Auswahl der richtigen Bäume für den Quellschutzwald in Urspring mit unserem Know-How bei der Auswahl der Bäume. Gepflanzt werden folgende klimaresistente Bäume wie zum Beispiel die Eiche, Elsbeere, Mehlbeere, Hopfenbuche und Robinie.“ Nicht nur in Amberg wird der unsichtbare Schatz „Trinkwasser“ dringend benötigt, sondern auch in zum Beispiel Bolivien gibt es dringenden Handlungsbedarf um den Menschen das wichtige Lebensmittel zukommen zu lassen. So hat sich in Amberg der Verein „Runa Masi e. V.“ und sorgt mit seinen Wasser-Projekten dafür, dass im Prinzip sauberes Wasser aus höher gelegenen Bergregionen durch Rohrleitungen in die entlegenen Dorfgemeinschaften transportiert wird. „Wir wollen aufzeigen, dass sowohl die Wasserversorgung vor Ort und aber auch die Trinkwasserversorgung in anderen Ländern wie hier in Bolivien – gerade in Zeiten des Klimawandels – wichtig ist und immer wichtiger wird. Auch Aktionen zu Baumpflanzungen wurden für die baumlosen Hänge in den Anden finanziert. Wir freuen uns, dass wir ein Beteiligter der diesjährigen Baumpflanzaktion zum Weltwassertag in Amberg sind und so auch auf diese Probleme und unseren Verein hinweisen können.“ So der Runa Masi e. V. Vereinsvorsitzende Johann Bauer.

Zitat: Oberbürgermeister der Stadt Amberg Michael Cerny: „Am Beispiel des Wassers zeigen sich die Folgen des Klimawandels unmittelbar: ob Dürren, Überschwemmungen oder die Eisschmelze an den Polen und der damit drohende Anstieg des Meeresspiegels. Der „Tag des Wassers“, unter dem diesjährigen Motto „Unser Grundwasser, der unsichtbare Schatz“ ist eine gute Gelegenheit, uns diese Tatsache vor Augen zu führen und bewusst zu machen, welche Bedeutung das Wasser für unser Leben hat. Ich freue mich sehr, dass unsere Stadtwerke alljährlich diesen Ball aufnehmen und sich für unsere Umwelt und unser Klima einsetzen – wie heuer im Rahmen der Pflanzaktion mit klimaresistenten Bäumen in unserem Quellschutzwald. Dafür ein herzliches Dankeschön!“

Weitere Infos zum Verein Runa Masi e. V.:

Seit 35 Jahren arbeitet der ursprünglich von einer Theologen-Gemeinschaft gegründete Verein Runa Masi mit Projekt-Partnern im bolivianischen Anden-Hochland zusammen, seit 30 Jahren mit dem Centro Cultural Ayopayamanta (CCA) in der kleinen Stadt Independencia, 5 Fahrstunden von der Millionenstadt Cochabamba entfernt. Verlässlicher Gesprächspartner dort ist Coco Jorge Aquino, der in Deutschland Ingenieur studiert hat und gut deutsch spricht. Über Mails und Whats App laufen zügig die gegenseitigen Informationen, insbesondere bebilderte Projektberichte. Das CCA ist eine nichtstaatliche Organisation und betreibt mehrere für die indigene, meist arme Bevölkerung verschieden Sparten, zum Beispiel Gesundheitserziehung, Bildung, Regionalradio, Musikschule... Da noch 3 weitere Partner verschiedene dieser Schwerpunktarbeit unterstützen, hat sich Runa Masi für das klare Konzept der Wasser-Projekte entschieden. Im Prinzip wird sauberes Wasser aus der höher gelegenen Bergregion durch Rohrleitungen in die entlegenen Communidades (Dorfgemeinschaften) transportiert und ersetzt so die tägliche Wasserbeschaffung zu Fuß mit Kanistern durch Kinder und Frauen. Das Wasser wird zum Trinken, Kochen, Waschen/Hygiene und zum Bewässern von Feldern und Obstbäumen verwendet. Die Wassernot wird durch den spürbaren Klimawandel (deutlich weniger Regen) verschärft. Die Indio-Familien müssten ihre Region verlassen und ihr (Un-)Glück in den Städten suchen. Der Staat kümmert sich um diese Not nicht. Durch das Prinzip“ Hilfe zur Selbsthilfe“ kann mit geringem Aufwand durch die (vor allem in der Weihnachtsaktion) generierten Spenden viel erreicht werden:  Das CCA macht in Absprache mit den Dorfverantwortlichen eine Projektierung, Runa Masi finanziert das Material (Rohre, Zement, Hähne etc.) und die Dorfbewohner führen in Gemeinschaftsarbeit die Arbeiten aus. Der Aufwand an Material und Arbeit ist bei den Projekten durchaus sehr unterschiedlich – je nach Länge der Leitung, nach Beschaffenheit des Untergrundes für die Rohrleitung, nach der Zahl der erforderlichen Entsandungsbecken etc.. Für das letzte Projekt in der Gemeinde Suchu wurden zum Bespiel knapp 10.000 € für Material inklusive Facharbeiterlöhne gebraucht.

In aktuellen Fällen und Notsituationen geht die Unterstützung auch über Wasserprojekte hinaus, so gab es im letzten Jahr Corona-Hilfen und auch die Mitfinanzierung von Solar-Kleinanlagen für abgelegene Bauernhöfe ohne Stromversorgung. Auch Aktionen zu Baumpflanzungen wurden bereits unterstützt. In 2019 wurden die Spenden von Baumpaten bei einer Pflanzaktion in der Stadt Burghausen ans CCA überwiesen, um eine Pflanzaktion dort auf baumlosen Hängen der Anden zu finanzieren.

BILD: Einsatz für die Zukunft und das Klima beim Pflanzen von klimaresistenten Bäumen und beim Errichten von Wasserleitungen in Bolivien bringen Oberbürgermeister der Stadt Amberg Michael Cerny (6. v. l.), Forst-Amtsleiter der Stadt Amberg Martin Seits (rechts), Meister der Wassergewinnung Stadtwerke Amberg Versorgungs GmbH Thomas Lotter (8. v. l.), der Geschäftsführer der Stadtwerke Amberg Versorgungs GmbH Prof. Dr. Stephan Prechtl (7. v. l.) sowie der 1. Vorsitzender des Vereins Runa Masi e. V. Johann Bauer  (von links), die 2. Vorsitzende Marianne Moosburger mit Josef Moosburger sowie Margarete und Josef Hirsch mit dabei die Stadtwerke Amberg-Aufsichtsräte/in Prof. Martin Frey, Ralf Kuhn, Dr. Matthias Schöberl, Birgit Fruth und Klaus Mrasek

Bildnachweis: Karoline Gajeck-Scheuck

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